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Auch dabei lohnt es sich nicht, irgendwelche anderen Absichten zu treffen als diejenigen für Moksha. Welche Absichten auch immer getroffen wurden, sie werden in der Natur hinterlegt, und die Natur hilft, alle Umstände zusammenzubringen, um einem dabei zu helfen, sie in Aktion (Wirkung) zu bringen.
Eine Absicht ist etwas sehr Subtiles, das von niemandem außer dem Gnani gesehen werden kann! Aus der Absicht wird ein Plan erschaffen, der seine Ergebnisse im nächsten Leben liefert. Verlangen ist ein Ergebnis: Absicht (Bhaav) ist die Ursache. Wenn entschieden wird: „Ich will nichts in dieser Welt“, ist die Absicht besiegelt. Nachdem man das Wissen vom Selbst (Atma, die Seele) erlangt hat, bestehen alle auftauchenden Wünsche nur in Form von Wirkungen.
Zwischen Denken und Absicht (Bhaav) besteht ein großer Unterschied. Absicht ist die einzige Sache, die ohne Gnan nicht wirklich verstanden werden kann. Denken ist eine Wirkung. Absicht ist eine Ursache. Nach sehr langer Zeit nimmt die Absicht (Bhaav) als eine Wirkung (Dravya) konkrete Form an. Die Absicht geht als Input in den 'Computer', und damit sie sich in Ergebnissen verwirklicht, müssen all die anderen Umstände zusammenkommen.
Die Welt kann nicht anders, als mit Feindseligkeit und entgegengesetzten Absichten (Pratipakshi Bhaav) auf das Gesagte zu reagieren: „Warum hat diese Person das zu mir gesagt?" Jedoch wird jemandem, der ein außergewöhnliches spirituelles Verständnis und eine innere Sicht erlangt hat, dasselbe Ereignis erscheinen als: ,,Das ist die Entfaltung meines eigenen Karmas." Feindselige Absichten treten auf, wenn nicht nur der Verstand, sondern der gesamte Komplex des relativen selbst, bestehend aus Verstand, Intellekt, Chit und Ego (Antahkaran), verdorben wird. Wenn der Verstand verdorben ist, kann er, indem man Pratikraman (Reue und Entschuldigung) macht, wiederhergestellt werden.
In den Augen des Gnani sieht man keine Spur einer Absicht. Nicht nur, dass es keine Spur einer negativen Absicht gibt, sondern es gibt gar keine Absicht jeglicher Art. Deshalb ist man beim Darshan eines solchen Wesens mit Ruhe und glückseliger innerer Stille angefüllt (Samadhi).
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