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Aptavani-4
glaubt man, Glück sei dort, wo andere Menschen es vermuten. Und zu glauben, dass Glück nur im Selbst (Atma) liegt, wird als Verbindung mit dem Gnani (Gnanisangnya) betrachtet.
Ein Mann betet jeden Tag zu Gott: „Oh, Herr! Mach mich glücklich, mach mich glücklich." Ein anderer Mann sagt, wenn er betet: „Lieber Gott! Lass jeden in meiner Familie glücklich sein." Wenn er sagt: „Meine Familie", beinhaltet das auch ihn. Der zweite Mann wird von beiden der glücklichere sein, während die Bitte des Ersteren vergeblich ist. Du hast die innere Absicht (Bhaav) für die Erlösung der Welt, und deswegen bist du in dieser Erlösung enthalten.
Leiden (Dukh) ist vorteilhaft Fragender: Kunta (die Mutter der fünf Pandavas im Mahabharata) bat um Schmerz (Dukh) und nicht um Glück, damit sie an Gott erinnert werde. Was ist die Bedeutung davon?
Dadashri: Sagen wir, wir halten die Haustür stets verschlossen. Kaum hast du die Tür hinter einer Person geschlossen, klopft jemand anderes an die Tür. Und wenn diese Person geht und du die Tür hinter ihr schließt, kommt eine dritte Person und klopft. Das geht den ganzen Tag so weiter. Es würde sich lohnen, die Tür geschlossen zu halten, wenn für drei oder mehr Stunden niemand anklopfen würde. Warum sie dann nicht einfach offen lassen! In gleicher Art und Weise sage zur Sorge einfach, wenn du eine nach der anderen hast: „Die Tür ist offen, du kannst also kommen und gehen, wie es dir gefällt."
Was haben all diejenigen erlebt, die zu Heiligen wurden? Sie waren an Kummer gewöhnt! Glück und Unglück sind falsche Überzeugungen des 'Relativen' (Vikalp). Also 'kehre' diese falschen Überzeugungen (Vikalp) 'um'. Nenne Glück Unglück, und [nenne] Unglück Glück. Lass deine Tür offen für alles, was hereinkommen möchte.
Physisches Glück: geliehenes Glück Lasse deine Erwartungen an die Freuden des NichtSelbst-Komplexes (Pudgal Sukh) los. Sie sind nur geliehenes Glück. Die Freuden des Nicht-Selbst (Pudgal) sind nicht 'kostenlos'. Sie fordern ihren Preis. Er muss zurückgezahlt