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Aptavani-4
verstünden, dass dies alles ist, was es gibt, und wie es funktioniert, dann würde sie das befreien. Genau dieses Nichtbegreifen ist äußerst rätselhaft!
Sektiererische Standpunkte liegen in der relativen Religion
Jainismus, Hinduismus, Islam, Zarathustrismus und Christentum sind alles 'relative' Religionen. Jene Religionen und 'diese' (die Religion des Selbst) haben nichts miteinander zu tun. Dies ist das 'Wahre'. Eine relative Religion bedeutet, dass sie dich Schritt für Schritt voranbringt. Selbst dann ist sie immer noch eine 'relative' Religion, sie ist nicht 'wirklich'. Wo es Sekten und Standpunkte gibt, kann keine einzige Religion 'wirklich' sein. Wo es Sektiererei (Gachha) oder Standpunkte (Mata) gibt, gibt es keinen Durchlass nach Moksha. Voreingenommenheit (Paksha) und Moksha widersprechen einander. Wo Standpunkte unter Sekten (Gachha-Mata) bestehen, besteht sogar eine noch größere karmische Bindung als für jemanden, der ein weltliches Leben (Sansar) lebt!
Befreiung (Moksha) wird durch die Religion der Vitarags (Vitarag Dharma) erlangt. Eine religiöse Sekte (Sampradaya) bedeutet, an nur einem Standpunkt festzuhalten (Ekantik). Die Vitarag-Religion hält nicht an einem Standpunkt fest (Ekantik). Sie akzeptiert alle Standpunkte (Anekantik). Der Vitarag befindet sich außerhalb aller Sekten. Die Religion der Vitarags ist frei von Meinungsverschiedenheiten (Matbhed). 'Unser' Akram Vignan ist ein Weg, der alle Standpunkte akzeptiert (Anekantik). Es gibt hier Parsen, Jains, Muslime und Hindus. Die Diskussionen hier sind für alle annehmbar. Die Art des Sprechens hier ist 'Syadvaad', wird von allen bereitwillig angenommen. Zu einer Religion mit nur einem Standpunkt, einer Sichtweise, wird (auch) nur eine Art von Menschen strömen. Und sie werden alle den gleichen Standpunkt vertreten, und niemand anderer wird dort hingehen. Die Sprache des Vitarag kann allem Leiden ein Ende setzen. Solange es Meinungsverschiedenheit und Sektiererei gibt, solange man dem Weg nach Moksha nicht standhält, hat man nicht einmal Religion erlangt. Man hat nichts verstanden.
Fragender: Wann kann man sagen, dass man verstanden hat?
Dadashri: Wenn Konflikte und Sorgen verschwunden