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Aptavani-4
gibt es Organismen mit drei Sinnen (Traindriya); wie etwa Motten. Dann werden sie zu Lebewesen mit vier Sinnen (Charindriya). Und bei den Geschöpfen mit fünf Sinnen (Panchindriya) sind die fünf Sinne freigelegt, weil genau so viel der Verschleierungen entfernt wurde. Nichtsdestotrotz ist Gott (das Selbst, Atma) in jedem Einzelnen von ihnen vollkommen, außer dass die Verschleierungen noch vorhanden sind. Wenn das Selbst vollständig entschleiert worden ist, dann ist man das Absolute Selbst (Paramatma). Alles, was teilbar ist, hat Bruchstücke. Die Seele (Atma) ist unteilbar. Ihre unzähligen Orte (Pradesh) sind in ihrer Form unteilbar.
Ohne erwacht (Jagruti) zu sein, kann man sich seines Selbst nicht gewahr werden. Wenn ein Mensch voll erwacht, wird er des Selbst (Shuddhatma) gewahr, und durch dieses Gewahrsein realisiert er, dass er an sich Gott (Ishwar, Paramatma) ist, im wahrsten Sinne des Wortes. Er wird beginnen, dies zu erfahren, und danach wird in all seinen Handlungen keinerlei Schmerz (Dukh) sein.
Ist Gott allgegenwärtig?
Dadashri: Wo wohnt Gott?
Fragender: Gott ist allgegenwärtig. Er ist in jedem
Getreidekorn.
Dadashri: Dann besteht keine Notwendigkeit, ihn zu suchen, oder? Wenn Gott überall ist, wo würdest du dann zur Toilette gehen? Wenn Gott überall ist, dann gibt es keine solche Unterscheidung zwischen Lebendem (Chetan) und dem Unbelebten (Jada), oder? Es ist also nicht so. Es gibt Lebendiges, und es gibt Unbelebtes. Wenn alles, was es gibt, nur Weizenkörner wären, was wäre dann übrig, um aussortiert zu werden? Wenn du sagen kannst, was Weizen ist, kannst du die Splittkörnchen aussortieren. Und du wirst das 'Spreuvom-Weizen-Trennen' auch nur bewerkstelligen, wenn du weißt, wie der Splitt aussieht. Genauso wirst du, wenn du das Selbst kennst, das Nicht-Selbst erkennen. Und auch wenn du das Nicht-Selbst erkennst, dann wirst du das Selbst kennen. Wenn die Leute aber immerfort sagen, dass Gott überall ist, wozu sich dann die Mühe machen, ihn zu suchen?