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Aptavani-4
eines anderen unvollständig sein wird. Wenn nun derjenige mit dem unvollständigen Verständnis darauf beharrt: „Ich bin der, der recht hat", dann solltest du nur sagen: „Ja, du hast recht", und weitermachen. Es sollte keine Kontroversen im Verständnis der Wahrheit (Sat, Ewiges) geben.
Du darfst nicht die Überzeugung haben: „Meines ist richtig." Wenn du weiter glaubst: „Es ist meines, also ist es richtig", könnte man sagen, dass dich eine Krankheit befallen hat. Wenn du tatsächlich recht hast, wird die andere Person das, was du sagst, ganz bestimmt akzeptieren. Und wenn sie das nicht tut, dann solltest du es gut sein lassen. Wenn ich etwas sage, wird die Seele (Atma) des anderen Menschen dem auf jeden Fall zustimmen. Wenn er nicht zustimmt, liegt das an seiner Eigensinnigkeit. Es können keine Fehler passieren, weil diese Sprache nicht mir gehört. Wo es, das ist meine Sprache“ gibt, werden Fehler passieren.
Wenn jemand in der heutigen Zeit losgeht und spirituelle Vorträge (Updesha) hält, wird er wahrscheinlich selbst gebunden werden. In der Anwesenheit von Ärger, Stolz, Täuschung und Gier (Kashays), spirituelle Vorträge (Updesha) zu halten, ist ein Zeichen dafür, in die Hölle zu gehen. Allenfalls kann das bei einer Person toleriert werden, deren inneren Feinde (Kashays) relativ sanft sind. Ansonsten birgt dies jedoch eine sehr schwere Verantwortlichkeit.
Was bedeutet Sprache frei von Ärger, Stolz, Täuschung und Gier (Kashays)? Es ist die, in der man keine 'Eigentümerschaft' der Sprache hat. Wenn man Besitzer der Sprache ist, wird man sagen: „Ich habe so gut gesprochen! Hat es dir gefallen?" So löst er seinen Scheck ein. 'Wir' sind nicht der Besitzer der Sprache, oder des Verstandes, oder gar des Körpers.
Wann entsteht Sprache, die nicht verletzt (Syadvaad)? Wenn die Rolle des Egos zu Ende geht. Wenn du die ganze Welt als makellos (Nirdosh) betrachtest und kein einziges Wesen in irgendeiner Weise als schuldig betrachtet wird! Ich sehe nicht einmal einen Dieb als schuldig an. Die Menschen sagen, Stehlen sei ein Verbrechen. Aber so wie der Dieb es sieht, erledigt er nur seine Pflicht (Dharma, seine Aufgabe, Rolle). Wenn ihn jemand zu mir bringen würde, würde ich meine Hand auf seine Schulter legen und ihn im Vertrauen