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Die makellose Sicht
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Gewahrsein lässt dich deine eigenen Fehler sehen. Jeder auf dieser Welt schläft (in spirituellem Unwissen). Du solltest dich nicht darum sorgen, ob deine Fehler aufhören oder nicht. Dein Gewahrsein ist das, was wichtig ist. Wenn du erst einmal das Gewahrsein erreicht hast, werden keine neuen Fehler mehr auftauchen, und alte Fehler werden sich auflösen. Dir muss klar sein, wie Fehler auftauchen.
Deine Fehler beginnen in dem Moment zu verschwinden, wo du sie siehst. Sogar die ganz hartnäckigen werden gehen. Sie brauchen vielleicht etwas länger, vielleicht ein paar Monate oder ein Jahr, aber sie werden schließlich verschwinden, weil du dir ihrer gewahr wirst. Sie werden bereitwillig gehen. Wenn sich ein Einbrecher im Haus befindet, wie lange wird es ihm möglich sein, im Haus zu bleiben? Solange der Besitzer sich seiner Anwesenheit nicht bewusst ist, wird der Einbrecher bleiben, aber sobald der Besitzer ihn bemerkt, wird er sofort flüchten.
Die Fehler gehören letztendlich zum Nicht-Selbst-Komplex (Prakruti)
Fragender: Dada, sollen wir in anderen Tugenden sehen statt Fehler?
Dadashri: Nein. Schaut weder auf die Fehler noch auf die Tugenden. Jede Tugend, die ihr seht, gehört zum Komplex von Gedanken, Sprache und Handlungen, dem relativen physischen Körper (Prakruti), und keine davon hat für immer Bestand. Ein Philanthrop mag vielleicht sein ganzes Leben lang Geld spenden, aber das wird aufhören, falls er psychotisch wird. Die Tugend bleibt so lange, wie die drei Komponenten seines Nicht-Selbst-Komplexes im Gleichgewicht sind. Wenn sich alle drei Komponenten zum Schlechten wenden, resultiert das in einer Psychose. Werte wie Mitleid, Güte, Frieden usw. sind von geringem Wert, weil sie stets Veränderungen unterworfen sind.
Ein Mensch sammelt solche guten und schlechten Eigenschaften in unzähligen Leben an. Fehler sollte man jedoch nicht ansammeln. Die Tugenden werden nützlich sein, weil man durch ihre Gegenwart einen Gnani Purush
